Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Wildkräuter-Wundermittel Johanniskraut

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Die goldgelb leuchtenden Blüten des Johanniskraut erntet man am besten am Johannistag, dem 24. Juni – so die Sage. Dann seien sie am kräftigsten. Zwar mag da eine gehörige Portion Aberglauben dabei sein aberMitte bis Ende Juni steht das Johaniskraut in voller Blüte, daher ist diese Erntezeit in der Tat eine gute. Fürs Ernten muss man sich ein wenig Zeit nehmen, denn geerntet werden nur die gelben Blüten. Aber es lohnt sich. Denn Johanniskrautblüten haben sehr wirksame Inhaltsstoffe.

Standorte des Johanniskrauts

Johanniskraut mag Sonne. Mit kargem Boden kommt es gut zurecht, deswegen wächst es gerne auf Brachen oder am Rande von Wegen. Ich habe eine Sammelstelle an einem Kinderspielplatz, die ist perfekt, weil dort keine Hunde hindürfen 😉

 

Blühendes Johanniskraut (Copyright: wilderwegesrand.de)

Mitte Juni ist das Johanniskraut voll erblüht. Seine gelben Blüten enthalten viele heilende Wirkstoffe.

 

Sammel-Tipp

Beim Sammeln von Johanniskrautblüten sollte man unbedingt Gummihandschuhe tragen, am besten die dünnen Einmal-Handschuhe. Andernfalls bleibt der Blütenstaub noch tage- bis wochenlang an den Fingerspitzen und Fingernägeln und färbt diese unschön gelblich-rot. Mit den dünnen Einmalhandschuhen behält man aber noch genügend Fingerspitzengefühl, um die Blüten auch tatsächlich zu packen. Sinnvoll ist es auch, die Blüten vorsichtig mit einer Schere abzuschneiden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Johanniskraut enthält viele Gerbstoffe, ätherisches Öl und Flavonide, darunter Hypericin, das als wirksam gegen Viren gilt.

Innerlich eingenommen wirkt Johanniskraut stimmungsaufhellend und beruhigend. In der Apotheke gibt es hochdosierte Johaniskraut-Tabletten, die gegen Winterdepressionen und Angstzustände verschrieben werden.

 

Johanniskrautblüten (Copyright: wilderwegesrand.de)

Getrocknete Johanniskrautblüten haben eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung – perfekte Zutat für einen Abendtee aus Wildkräutern.

 

Äußerlich wirkt Johanniskraut gewebeerneuernd. Öl aus Johanniskrautblüten wird gegen Prellungen, Muskelschmerzen, kleinere Verletzungen, auch im Mundbereich, und bei kleineren Verbrennungen eingesetzt.

ACHTUNG: Johanniskraut erhöht sowohl bei innerlicher Einnahme als auch bei äußerlicher Anwendung die Lichtempfindlichkeit. Darauf beruht ja auch seine stimmungsaufhellende Wirkung. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut sollten das im Sommer beachten. UND: Nach Angaben einer Blog-Leserin sollten Menschen, die Immun-Hemmer nehmen, etwa nach einer Transplantation, kein Johanniskraut zu sich nehmen, da es zu Wechselwirkungen mit den Hemmern kommen kann.

Johanniskraut in der Wildkräuter-Küche

Die jungen Blätter des Johanniskrauts kann man im April und Mai als Würzzutat für Kräuteröl nutzen. Ebenso als Zutat für Kräuterbutter oder Suppen oder einfach über einen Salat gestreut.

Hauptverwendung sind für mich allerdings die Johanniskraut-Blüten. Getrocknet sind sie eine perfekte Zugabe für einen beruhigenden Abendtee. Ihr Geschmack ist herb-würzig und leicht süßlich, Sie erinnern ein bisschen an schwarzen Tee – haben aber eben eine genau gegenteilige Wirkung.

Außerdem kann man aus Johanniskrautblüten ein sehr wirksames Heil-Öl herstellen, dass bei mir bei so mancher Verspannung oder Prellung und auch bei Gelenkschmerzen schon Wunder gewirkt hat.

 

Johanniskrautblüten in Flaschen (Copyright: wilderwegesrand.de)

Rot-Öl aus Johanniskrautblüten: Ganz einfach hergestellt und wirklich ein Wundermittel! 🙂

 

Dazu braucht man außer den Johanniskrautblüten noch gutes, kalt gepresstes Olivenöl und (eine) verschraubbare Flasche(n). Diese kocht man aus und lässt sie trocknen. Dann füllt man die Flasche(n) zur Hälfte mit den Blüten und füllt den Rest mit – kaltgepresstem! – Olivenöl oder Sonnenblumenöl auf. Etwa 6 Wochen an einem warmen Ort durchziehen lassen und immer wieder mal durchschütteln. Nach ein paar Wochen färbt sich das Öl ziemlich rot – man nennt Heil-Öl Johanniskrautblüten deswegen auch Rot-Öl.  Nach den 6 – 8 Wochen kann man die Blüten abseihen. Ab dann sollte das Öl dann an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Hübsch verpackt ist es immer wieder auch ein schönes Geschenk 🙂

ACHTUNG – SCHIMMELGEFAHR reduzieren!

Was aber wirklich WICHTIG ist und zwar bei ALLEN Kräuterölen, egal, ob aus Wildkräutern oder Küchenkräutern: Lasst sie unbedingt immer etwas antrocknen, bevor ihr sie in Öl einlegt, bzw. das Öl drüber gießt! So verlieren sie ihre Feuchtigkeit und das reduziert die Gefahr, dass sich gefährlicher Schimmel bildet. Denn der ist echt nicht ohne, wie Ihr in dieser Ausführung des Bundesinstituts für Risikobewertung sehen könnt. Bitte unbedingt durchlesen, wenn Ihr Öl herstellen wollt.

 

 

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