Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Wildkräuterkraft gegen Husten: Die wilde Malve

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Eine Erkältung spielt sich bei mir immer so ab: Zuerst läuft die Nase, dann fängt der Husten an und der nistet sich dann ordentlich ein. Mit dem Husten, also quasi in der zweiten Erklätungs-Halbzeit, heißt es: Stragiewechsel in der Abwehr – Spielerwechsel! Dann kommen Ingewertee und Tees mit ätherischen Zutaten auf die Ersatzbank und in die erste Reihe treten solche Tees, die schleimlösende Eigenschaften haben. Einer der Stars unter den Schleimlösern sind die Blüten der wilden Malve.

Wilde Malve (Copyright: wilderwegesrand.de)

Blütenpracht in lila: die wilde Malve

Heilkräuter im Kaltwasserauszug

Ganz besonders gut wirken sie, wenn man sie einfach in kaltes Wasser legt. Kaltwasserauszug nennt man das. Dazu eignen sich vor allem solche Wildblüten und Wildkräuter, die viele Schleimstoffe enthalten. In kaltem Wasser bleiben diese nämlich besser erhalten, als wenn man die Kräuter mit kochendem Wasser überbrüht.

Ich gestehe: Ich habe das bisher noch nie ausprobiert, da ich die meisten Wildkräuter in der Natur sammle und das meiste, was bodennah wächst, wie etwa Spitzwegerich, der auch sehr viele Schleimstoffe enthält, lieber noch mal erhitze. Da sich aber eine wunderschöne Malve ungefragt aber hochwillkommen im vergangenen Sommer auf meinem Balkon ausgesäht hat, war die Gefahr von Fuchsbandwurm und Co ausgeschlossen. So habe ich also ihre Blüten den Sommer und Herbst über gesammelt und während der jüngsten Erkältung guten Gewissens einfach in kaltem Wasser ziehen lassen.

 

Unverhoffter Gast auf dem Balkon

 

Faszinierendes Farbspiel in Indigoblau

Bei der Malve macht schon die Herstellung des Kaltwasserauszug Spaß. Denn schon nach einer knappen halbe Stunde färbt sich das Wasser knalleblau. Ich habe den Blütensud mindestens eine Stunde lang ziehen lassen, meist länger, dann mit etwas warmem Wasser aufgegossen – denn ich brauche es einfach warm, wenn ich erkältet bin – und dann getrunken. Über den Tag verteilt habe ich zwischen drei und fünf solcher Gläser zu mir genommen. Natürlich habe ich noch anderes getrunken, denn ganz generell hilft Flüssigkeit ja beim ‚entschleimen‘.

 

 

 

 

Wer mag, kann in das Malvenwasser auch noch etwas Honig geben. Ich tue das, denn Honig unterstützt die schleimlösende Wirkung noch zusätzlich. Außerdem hebt die Süße den Geschmack hervor, wie ich finde, hilfreich, wenn man eh grad wenig schmecken kann. Übrigens: Auch wenn man die Malve mit kochendem Wasser übergießt, wirds bläulich. Aber nicht so sehr, wie mit dieser Methode.

Ob die Malve auch zu Ostern Eier nachhaltig blau färbt? Wäre auf jeden Fall ein Experiment wert!

Wildblüten in der Kosmetik

Wie viele andere Wildkräuter und Wildblüten setze ich Malvenblüten auch bei der Herstellung von Kosmetik ein. Um ihre Wirkstoffe länger haltbar zu machen, verwende ich hier aber Apfelessig statt Wasser. Aus dieser Essig-Malventinktur stelle ich mein Gesichtswasser her. Das Rezept ist ganz simpel:

 

  • 1/3 Malven-Essig
  • 2/3 Honigwasser
  • bei Bedarf etwas Heilerde

 

Dieses Gesichtswasser klärt und beruhigt. Ich wende es nach der Gesichtsreinigung am Abend großflächig an. Da ich recht empfindliche Haut habe, spüle ich mein Gesicht anschließend mit warmem Wasser ab. Wenn ich aber mal unreinere Haut habe, in manchen Zyklusphasen ist das so, nutze ich das Gesichtswasser auf einem Pad und verzichte auf das Nachspülen.

Also – auch wenn man nicht krank ist – ein Vorrat an Malvenblüten ist nie verkehrt 😉 In diesem Sinne: Bleibt gesund und schreibt mir gerne Eure besten Tipps bei und gegen Erkältung in die Kommentare!

 

 

Wilde Malve getrocknet (Copyright: wilderwegesrand.de)

Auch für Kosmetik sind Malvenblüten gut geignet (hier mit ein paar gelben Calendula-Blütenblättern)

 

 

 

 

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