Von Juli bis August verziert sie jeden Wegesrand. Und wer sie einmal kennt, ERkennt die Wilde Möhre immer wieder. Am Anfang muss man allerdings ganz genau gucken, denn ihr typisches Erkennungsmerkmal ist winzig: Es ist der kleine schwarze Punkt in der Mitte der Blüte. Keine andere Wildblume hat dieses Erkennungsmerkmal.
Allerdings: Bei mancher Blüte fehlt es. Dann hilft Erkennungsmerkmal Nummer zwei der Wilden Möhre: die äußeren Blütenblätter. Die legen sich vor allem abends oder bei Regen um die Blütendolde und zwar ebenfalls sehr auffällig. Auch die knospenden Blüten sind von ihnen ummantelt und später die verblühten. So, jetzt wisst Ihr es! 😉
Standorte der Wilden Möhre
Die Wilde Möhre ist ein klassische Wiesenblume. In der Stadt wächst sie meist, in Ermangelung an Wiesen, am wortwörtlichen Wegesrand. Sie liebt es sonnig aber ist so lebenswillig, dass sie auch mit Halbschatten klarkommt.
Inhaltsstoffe
Wie ihre gezüchtete Verwandte, die Speisemöhre, enthält auch die Wilde Möhre Carotinoide. Einer dieser Stoffe, das Beta-Carotin, ist auch als Provitamin A bekannt. Generell gelten Carotinoide als Antioxidantien, die freie Radikale auffangen. Wer aber auf die Antioxidantien scharf ist, sollte sich eher noch an alles Rote, wie Holunderbeeren oder Brombeeren halten. Ein bisschen Vitamin C und ein paar B-Vitamine hat die Wilde Möhre auch.
Und sie hat aber einen recht hohen Kaliumgehalt. Kalium führt unter anderem dazu, dass unser Körper Kalzium besser behält. Viel Natrium (Salz) schwemmt übrigens das Kalzium aus. Außerdem finden sich noch ätherische Öle in ihr.
Heilwirkungen der Wilden Möhre
Sie soll bei leichtem Durchfall helfen und auf jeden Fall, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, spült sie den Körper ganz gut durch, wirkt also harntreibend. Das ist gut bei Blasen- oder Nierenproblemen.
Verwendung in der Wildkräuterküche
Ich sammele ihre weißen, prächtigen Blüten vor allem für Kräutertees. Die Blüten schmecken leicht süßlich, etwas nach Möhre und Anis. Generell schmeckt die ganze Pflanze so und vor allem ihre Samen.
Wie fast alle essbaren Wildblüten lassen sich auch die Blüten der Wilden Möhre als essbare Dekoration für Süßspeisen oder Salate verwenden. Man kann sie – ebenfalls wie fast alle Blüten, die essbar sind, auch ausgebacken oder eingelegt als Anti-Pasti nutzen.
Und getrocknet haben die Blüten eine wunderbare Struktur, die sich toll in Vasen macht – finde ich.
Die Wurzeln der Wilden Möhre sollen ähnlich wie der klassischen Möhre schmecken – aber das habe ich noch nie ausprobiert.. Man soll ihre Wurzeln roh wie auch als Kochgemüse nutzen können. Ihre Samen eigen sich getrocknet als Gewürz.
Bitte nicht verwechseln!
ACHTUNG: Es gibt giftige Pflanzen, wie den Taumelkälberkropf oder auch den Schierling, die der Wilden Möhre ähnlich sehen! Aber wie gesagt: Typisch für die Wilde Möhre sind der schwarze Punkt inmitten der Blüte und die sehr langen Hüll-Blätter, die länger sind als die Blüte. Dennoch bitte nur sammeln, wenn Ihr 100%-ig sicher seid!
Und? Habt Ihr die Weiße Königin mit dem schwarzen Auge schon einmal bemerkt – am Wegesrand, in Eurem Garten oder auf den Wiesen? Ab jetzt auf jeden Fall! 😉 Wie schmeckt sie Euch? Wagt Ihr Euch an die Wurzeln ran? Lasst es mich wissen!