Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Rettet die (Wild!)Bienen – aber richtig! Teil 2

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Liebe Leute, ich bin in die Immobilienbranche eingestiegen! Ich bin nun Besitzerin von zwei, na ja, ich möchte schon fast sagen, Hotelketten. Ihr ahnt es.. Nachdem es im ersten Teil vor allem um die Nahrung für Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Co ging, soll es nun ums nächste Thema gehen: die passende Behausung. Wer keinen Garten hat, in dem er natürliche Nistplätze für Insekten in Form von abgestorbenen Pflanzenstängeln oder kargen Erdflächen anbieten kann, der kann sich ein Wildbienenhotel auf den Balkon hängen. Aber:

Vorsicht vor mangelhaften Wildbienenhotels!

Aber auch hier kann man leider viel falsch machen. So werden Wildbienenhotels angeboten, die mit fiesem Kleber verleimt sind, ausgefranste Löcher haben oder mit Plastikröhrchen als Brutkammern daherkommen. All das schadet den erwünschten Bewohnern – bitte davon die Finger lassen! Am besten eignen sich natürliche Materialien, die man in der Natur sammelt. Denn die sind Mauerbienen, Hummeln & Co schließlich gewohnt.

Insektenhotel aus Pflanzenstängeln

Am einfachsten ist es, trockene Brennnessel- oder Schilf-Stengel zu bündeln, auf eine Länge zurechtzuschneiden, zusammenzubinden und an einem geschützten Platz in einem 45-Grad-Winkel zu befestigen. Denn so finden Insekten üblicherweise trockene Stängel auch in der Natur vor. Ich habe ein solches Bündel davon auf meinem Balkon und zwei in unserem schrebbeligen Vorgärtchen angebracht.

 

Bündel aus Brennnessel-Stängeln (Copyright: wilderwegesrand.de)

Oben im Detail, und unten seht Ihr das Bündel aus Brennnessel-Stängeln an der Hauswand im Vorgärtchen. Was Ihr übrigens auch noch seht, ist blühender Giersch, den mögen zwar Hummeln eher weniger, dafür kleinere Flieger aber sehr.

 

Bündel aus Brennnessel-Stängeln im Garten (Copyright: wilderwegesrand.de)

Insektenhotel aus Ästen und Knöterich

Dennoch: Ich habe auch etwas Größeres gebastelt. Sowohl für den Balkon als auch für’s schrebbelige Vorgärtchen. Zwar sind beide Plätze (Schattenbalkon / schattige Nische im Garten) nicht ideal aber ich versuche es trotzdem einfach mal dort.

Insektenhotel auf Balkon (Copyright: wilderwegesrand.de)Genutz habe ich für den Balkon eine Wein-Geschenkekiste – sehr praktisch, denn sie kam schon mit Aufhänger daher.

Insektenhotel (Copyright: wilderwegesrand.de)

Das Innenleben besteht aus gekürzten Ästen, in die ich Löcher gebohrt habe. Mittlerweile sind die Löcher größer als auf den Fotos – sonst passen ja nur kleine Insekten rein. Außerdem habe ich im Herbst getrocknete Stengel des Japanischen Staudenknöterich gesammelt und fürs Hotel zurechtgeschnitten.

Die Fichten– und Tannenzapfen in der rechten Reihe bringen leider nicht viel, habe ich jetzt erfahren. Aber sie bleiben jetzt einfach drin, so! Sie waren nämlich der einfachste Teil. Ich will es nicht beschönigen – das Hotel hat durchaus einige Stunden Arbeit gekostet. Aber das Bauen hat auch viel Spaß gemacht!

Hotelerweiterung mit Baumstamm

Im Gärtchen habe ich meine kleine Hotelanlage in ein totes Fenster eingebaut, weil es dort wind- und regengeschützt ist. Allerdings, wie erwähnt, auch schattig..

Begonnen habe ich  mit einer Konstruktion aus Birkenästen, in der ich mal ein Blumengesteck geschenkt bekam. Da hier einige Äste arg hervortreten, habe ich  Nägel eingeschlagen, um ungebetenen Vogel-Besuch abzuwehren. Und ich habe noch „angebaut“: eine Baumscheibe rechts und einen alten Stamm, in den ich ebenfalls Löcher gebohrt habe, links.

Insektenhotel in einer Fensternische (Copyright: wilderwegesrand.de)

Der Stamm ist insofern toll, als dass ich in die Seite bohren konnte. Anders als bei der Scheibe besteht hier nicht die Gefahr, dass das Holz reißt und die Gänge dadurch kaputtgehen.

 

Bohrlöcher in Baumstamm (Copyright: wilderwegesrand.de)

Jetzt bin ich mal sehr gespannt, ob meine Hotelanlagen trotz der nicht perfekten Standorte besiedelt werden. Allerdings kann es sein, dass dies erst im kommenden Frühling geschieht. Ich berichte!

All die Fragen, die Ihr vielleicht jetzt noch habt, findet Ihr am besten hier beim Nabu beantwortet – in einem tollen Überblick zum Thema Insektenhotel-Bau. Übrigens: Unsere Insektenwelt bestehtnicht nur aus den hübschen Fliegern, deswegen:

Ein Herz für Ohrenkneifer, Käfer und Krabbeltiere

Auch Käfer und Spinnen erfüllen wichtige Funktionen und dürfen in einem Garten nicht fehlen. Für Obstbäume sind Ohrenkneifer ein Segen und über Marienkäfer freuen sich alle Blattlaus-geplagten Gärtner.

Deswegen dienen im Vorgärtchen kleine Zäune aus alten Ästen als Beet-Einfassung. Sie sehen nicht nur hübsch aus, finde ich, sondern dienen allem möglichen Kleingetier als Schutzraum – und den Beeten als Schutz vor der Nutzung als Katzenklo 😉 Und im Birnenbäumchen darf natürlich ein Ohrenkneifer-Hotel nicht fehlen.

 

Beetbegrenzung aus Ästen (Copyright: wilderwegesrand.de)

Zutritt nur für Käfer und Co!

Waldmeister vor Zaun aus Ästen (Copyright: wilderwegesrand.de)

Der Waldmeister lässt sich auch von Zäunen nicht aufhalten..

Ohrenkneifer-Hotel an Birnbaum (Copyright: wilderwegesrand.de)

Stroh im Teracotta-Topf für die Ohrenkneifer

 

Und zum Schluss noch ein Baby-Bild:

Oh wie niedlich? Nicht unbedingt. Der Marienkäfer ist ein Beispiel, dass das Alter ab und an mehr Reize zu bieten hat als die Jugend 😉 Marienkäferlarven sehen eher aus wie Aliens. Aber wir wissen ja, wie niedlich sie noch werden! 🙂

 

Marienkäferlarve (Copyright: wilderwegesrand.de)

 

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