Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Brennend gesund und lecker: die Brennnessel

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Sie gilt als klassisches ‚Unkraut‘, denn sie wächst überall und eigentlich auch zu jeder Jahreszeit. Jetzt aber, im Frühling, ist die Brennnessel noch ganz besonders zart, gesund und lecker. Vergesst die gemeinen Kindheitserinnerungen! Ein brennendes Plädoyer für eines der verkanntesten Wildkräuter.

Gesund, gesund, gesund: Ein Loblied auf die Brennnessel

Die Brennnessel wirkt blutreinigend, entgiftend und entschlackend (weil leicht harntreibend, daher wird sie auch als Tee bei Nierenleiden eingesetzt) und wird deswegen seit langem für vitalisierende Frühjahrskuren verwendet.

 

Brennnesseln / Copyright: wilderwegesrand.de

Brennnesseln sind vielseitig einsetzbar

 

Sie senkt den Blutzuckerspiegel, hemmt Entzündungen, enthält Enzyme und Hormone, die eine krebsvorbeugende Wirkung haben sollen und hilft bei rheumatischen Beschwerden.
Eine Brennnesseltinktur hilft äußerlich gegen fettiges Haar und Kopfschuppen. Auch als Dünger und natürlicher Schutz gegen Schädlinge im Garten hilft ein Sud aus Brennnesseln.

Wildkraut voller guter Inhaltsstoffe

Die Brennnessel ist voll mit Gesundem. Sie enthält besonders viel Magnesium, dazu auch Kalium, Eisen und Kieselsäure. Außerdem bietet sie Eiweiß und die Vitamine A, C und E. Und sie enthält Fett und Kohlenhydrate.

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Die jungen Blätter der Brennnessel schmecken lecker nussig und sind sehr gesund

Brennnesseln sind lecker und sehr vielseitig

Ob wie Spinat gekocht, als Suppenkraut, als würzende Zugabe in herzhaften Pfannkuchen oder Omeletts und auch als Tee – es gibt fast nichts, was dieses Wildkraut nicht kann. Der Geschmack der Brennnessel ist spinatartig, nussig. Mein Favorit ist Brennnessel-Risotto!

Tipps zum Sammeln von Brennnesseln

So sehr auch immer wieder behauptet wird, ganz junge Brennnesselblätter würden gar nicht brennen: Ich sammele sie nie ohne Handschuhe! Es stimmt schon, die ganz feinen, ersten Blätter brennen kaum. Aber meist steht doch ein älterer Trieb direkt nebenan und der hinterlässt nachhaltige Spuren, wenn man ihn berührt. Es gibt übrigens eine kleine und eine große Brennnessel. In ihren gesunden Inhaltsstoffen unterscheiden sie sich nicht – aber in der Brennwirkung: Die Kleine ist die fiesere!

Verwendung in der Küche

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So bricht man die Brennhaare

Für die Verwendung in der Küche sollte man nur die ganz feinen Brennnesselblätter sammeln. Entweder wenn sie gerade erst aus dem Boden sprießen oder man nimmt die obersten Blätter der Pflanze. Ältere Brennnesselblätter schmecken etwas streng, manche empfinden diesen Geschmack nach dem Kochen als leicht ‚fischig‘. Und das muss ja nicht sein, denn Brennnesseln wachsen üppig und an vielen Standorten – man findet also immer genügend zarte Triebe.

Achtung, es brennt!
Vom richtigen Umgang mit der Brennnessel

WICHTIG: Wer die Brennnessel frisch genießen möchte – auch als Salatbeigabe oder für Smoothies eignen sich die feinen, jungen Blätter der Brennnessel – der muss vorher die Brennhaare brechen!

Das geht so: Man gibt die gewaschenen Brennnesseln auf eine Lage Küchenpapier, eine weitere Lage drauf und mit einem Nudelholz (wer keins hat nimmt eine leere Weinflasche) ordentlich hin und her rollen – das bricht die feinen Haare, die für das Brennen verantwortlich sind. Sie werden aber auch durchs spätere Kochen ‚wirkungslos‘.

Daher kann man sich beim Kochen mit Brennnesseln diese Prozedur sparen, denn nach dem Braten, Kochen, Dünsten brennt die Pflanze nicht mehr.

 

Leckere Brennnessel-Rezepte

Brennnessel-Risotto/ Copyright: wilderwegesrand.de

Brennnessel-Risotto: mein Favorit unter den Brennnessel-Rezepten

 

1. Brennnessel-Risotto mit Champignons
(Für 2 bis 3 Personen)

  • 1 große Zwiebel
  • ca 200 g Brennnesseln (3 bis 4 Handvoll)
  • 250 g Risotto-Reis
  • 4 bis 5 große Champignons, sind sie kleiner dann 6
  • 750 ml Liter Gemüsebrühe
  • 250 ml Weißwein
  • 150 g Parmesan am Stück
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl zum Anbraten
  • Wer mag: ein Röllchen Butter für den Geschmack
  • Bei Belieben: pro Teller 1 -2 Scheiben Parmaschinken (siehe Bild). Ich finde, er passt sehr gut.

Zubereitung:

1.  Die Brennnesseln gut waschen und klein hacken. Dabei Handschuhe tragen!! 😉

2. Die Zwiebeln und Champignons fein würfeln.

3. Den Parmesan reiben und beiseite stellen.

Gehackte Brennnessel/ Copyright: wilderwegesrand.de

Nicht vergessen: Handschuhe tragen!

4. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, die Zwiebeln darin glasig dünsten. Brennnesseln und Champignons dazugeben und ebenfalls andünsten.

5. Den Reis dazugeben, bis die Körner leicht glänzen (dauert nicht lange) und mit dem Weißwein ablöschen. Ich gebe an dieser Stelle immer kurz einen Deckel auf den Topf, damit der Wein gut einzieht. Aber der darf nicht lange drauf bleiben, denn der Reis braucht recht fix die erste Portion Brühe..

6. Nun die Gemüsebrühe Schluck für Schluck dazu geben. Der Reis muss jeden Schluck erst aufsaugen, dann bekommt er den nächsten. Dabei immer ordentlich rühren – so wird das Risotto sämig.

7. Kurz bevor der letzte Schluck Brühe vergossen wird mit Salz und Pfeffer abschmecken. Lieber etwas weniger Salz, denn die Brühe ist ja oft schon salzig. Wer will noch das Butter-Röllchen gibt nun noch das Butter-Röllchen dazu.

8. Den Parmesan unterrühren – et voilà!

***

2. Brennnessel-Tee als entschlackende Frühjahrskur

Ganz einfach: eine gute Handvoll Brennnesselblätter mit kaltem Wasser abbrausen, in eine Teekanne oder einfach einen Topf geben und mit einem Liter kochenden Wasser überbrühen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Je länger, desto intensiver wird der Geschmack. Dann die Blätter entfernen / den Tee abgießen und warmgehalten oder auch kalt über den Tag verteilt trinken. Ein halber Liter reicht auch. Bis zu drei Wochen kann man diese Kur machen. Das Ganze wirkt auch gut mit getrockneten Brennnesselblättern. Aber frisch ist eben frisch 😉

TIPP: Noch intensiver schmeckts, wenn man die Brennnesseln in einen Kochtopf gibt und richtig mit Wasser aufkocht. Richtig gut passt dazu Zitronenschale! Die gibt dem Tee ein leckeres, frisches Aroma – herrlich!

3. SOMMER-TIPP: Brennnessel-Caipirinha

Den so gewonnenen Brennnessel-Tee kalt trinken, einen Schuss Limettensaft und ein bisschen frische Minze – wer mag, kann auch etwas braunen Zucker dazu geben – schmeckt wie Caipirinha! 🙂

Brennnessel von oben/ Copyright: wilderwegesrand.de

Brennnesseln piecksen und zwacken ordentlich, sind aber höchst leckere und gesunde Wildkräuter


 

 

 

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7 Kommentare

  1. Pingback: Heute mal Unkraut: Von einer, die Brennnessel essen wollte

    • Ohhhhh…. das freut mich aber! 🙂

      Ich mag es wirklich sehr, sehr, sehr, dieses Risotto! Auf allseits lecker grüne Kisten und Pötte und Teller 😉

      Viele liebe Grüße in den Norden!

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  5. Der Tee ist köstlich!

    • Freut mich! So früh im Jahr schmeckt Brennnessel-Tee ganz besonders gut, weil die Pflanzen noch sehr frisch sind. Auch wenn man beim Sammeln den ein oder anderen Brenner abkriegt 😉