Ist sie nicht wunderschön? Zart grün mit weißen Blüten steht die Knoblauchsrauke ab Anfang/Mitte Mai bis Anfang Juni in Saft und Kraft. Sie gehört zu meinen Lieblings-Wildkräutern des Frühlings. Zerreibt man ihre Blätter, entwickelt sich ein Geruch, der an eine Mischung aus Knoblauch und Zwiebel erinnert. Kein Wunder, denn
unter den verschiedenen ätherischen Ölen, die diese Wildpflanze enthält, findet sich viel Knoblauchöl.
Inhaltsstoffe der Knoblauchsrauke
Außerdem enthält die Knoblauchsrauke viel Vitamin A und C, verschiedene Mineralstoffe, Saponine und Senfölglykoside. Saponine ergeben in Verbindung mit Wasser seifenartigen Schaum. Ihnen werden, je nach entsprechender Art, entzündungshemmende, harntreibende, schleimtreibende und schleimlösende Eigenschaften zugeschrieben.
Sie sollen die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe aus dem Darm unterstützen und Cholesterin binden. Man vermutet auch eine präventive Wirkung gegen Darmkrebs durch eine hemmende Wirkung auf die Zellteilung im Darm. Senfölglykoside bekämpfen Bakterien, Pilze und Viren und beugen somit Infektionen vor.
Heilwirkungen
In der Volksmedizin werden die antibakteriellen Eigenschaften der Wildpflanze bei Atemwegserkrankungen und zum Gurgeln genutzt. Die Saponine und Senfölglykoside fördern die Verdauung, wirken harntreibend und sollen auch blutreinigende Eigenschaften haben.
Standorte und Sammelstellen 😉
Die Knoblauchsrauke wächst gerne im Halbschatten, vor allem in Laubwäldern aber auch in Gebüschen und Hecken sowie am Wegesrand.
Die Knoblauchsrauke in der Wildkräuter-Küche
Die Knoblauchsrauke eignet sich vor allem als frische Zutat zu Salaten, hier machen sich auch ihre hübschen, weißen Blüten sehr gut. Ihre Blätter kann man für Kräuterquark oder Kräuterbutter oder als Grundlage für Wildkräuter-Pesto verwenden. Auch zum Aromatisieren von Öl ist sie ganz hervorragend geeignet.
Generell sollte man nur die ganz jungen Blätter der Knoblauchsrauke verwenden, die älteren schmecken sehr bitter, was sich gerade beim Kochen noch verstärkt. Beim Erhitzen tendiert die Knoblauchsrauke dazu, bitter zu werden, was nicht jedermanns Sache ist.
Ihre Samen sind sehr scharf und können gut zum Würzen genutzt werden. Sind sie noch jung und grün, nimmt man einfach die Schoten. Ist die Knoblauchsrauke verblüht, kann man die trockenen Samen wie Pfeffer mahlen oder aus ihnen mit Essig und Salz eine Art Senf herstellen. Sehr scharf ist auch ihre Wurzel, die im ganz frühen Frühling (vor der Blüte) und dann wieder im Herbst ausgegraben und gerieben oder getrocknet als Gewürz verwendet werden kann.
Pingback: Wildkräuter-Knödel mit Frühlingskräutern |