In Teil 2 dieser kleinen Serie stelle ich weitere Wildkräuter vor, die sich gut für einen Schattenbalkon eignen. Eines davon ist eigentlich ein echter Sonnenanbeter, dennoch gedeiht es ziemlich prächtig in meinen Halbschatten-Kästen. Aber dazu später mehr.
Wer Teil 1 des „Wilden Gärtnerns“ gelesen hat, der weiß, dass es mir bei meiner Suche nach Wildpflanzen für den Balkon neben ihrer Schatten-Tauglichkeit vor allem darum ging, dass sie sich über das Geländer ranken. Und tatsächlich sitze ich im Sommer hinter einem grünen Sichtschutz. Dafür sorgt neben Gundermann vor allem das Pfennigkraut.
Beide sind Bodendecker, das heißt, sie bilden Ranken, über die sie auf dem Boden Wurzeln bilden. So verbreiten sie sich. Fehlt ihnen der Boden, hängen die Triebe hinab – und genau diese Eigenschaft macht sie zu rankenden Balkonpflanzen. Ihre Triebe werden richtig ordentlich lang, einen guten Meter bestimmt.
Pfennigkraut mag es halbschattig und feucht. In der freien Natur ist es oft (unten) in Wiesen zu finden, aber auch an Bachläufen. Ich gestehe: Ich habe meines aus dem Garten meines Elternhauses. Die Stecklinge habe ich in Wasser Wurzeln bilden lassen und dann in die Erde der Kästen und Hängetöpfe getan. Wie auch der Gundermann ist das Pfennigkraut mehrjährig. Man muss beiden aber – wie allen Pflanzen – auch im Winter immer mal wieder etwas Wasser geben.
Vorhang auf für gelbe Blütenpracht
Ab Mitte Juni öffnen sich die Blüten des Pfennigkrauts – und es blüht üppig! In dieser Zeit hängt statt eines grünen ein gelber Blütenvorhang von meinem Balkon. Das Pfennigkraut habe ich auch in kleinen Töpfen an meiner absoluten Schattenwand (Nordseite) angebracht und selbst dort blüht es und verdeckt das ziemlich unschöne Mauerwerk.
Pfennigkraut in der Küche
Essbar ist eigentlich alles der Pflanze: Blüten, Blätter, Triebstängel. Die Blätter schmecken leicht säuerlich und passen gut in einen (Wild-)Kräuterquark. Den lassen ein paar Blütenblätter natürlich noch hübscher aussehen. Auch als Tee kommt das Pfennigkraut zum Einsatz. Hier entfaltet es seine leicht entzündungshemmenden und astringierenden Eigenschaften – Geschmack gibt es im Tee allerdings kaum. Wegen seiner Seifenstoffe ist es schleimlösend, also gut für Erkältungstees / Kaltwasserauszüge geeignet.
Halbschatten-Pflanze Walderdbeere
Zwischen den ersten Gundermann-Blüten im März und dem Pfennigkraut im Juni blühen weiß die Walderdbeeren, die ich ebenfalls auf meinem Balkon etabliert habe. Denn auch sie bilden Ranken und kommt ohne viel Licht aus. Wenn auch die Ranken nicht ganz so dicht sind: Dafür gibt es ab Juni ein paar leckere kleine Erdbeeren 🙂 Klar, vergleichbar mit einen Walderdbeer-Teppich im Garten ist das zwar nicht, aber auch wenn es nur ein paar sind: Sie machen Freude. Übrigens eignen sich auch Walderdbeerblätter als Tee-Zutat. Ich trockne sie für meine Tag-Teemischung. Auch hier gilt: Sie brauchen geschmacksintensive Begleiter.
Eigentlich hatte ich ja versprochen, noch einen Wildkräuter-Vertreter vorzustellen, der sich sehr gut für den Balkon eignet. Aber ich glaube, den heb ich mir noch für den nächsten Teil auf, in dem es um die Gartenpflanzen geht. Denn dort macht er sich auch sehr gut. Aber ein Foto, das geht noch. Wer weiß, über welche Pflanze sich diese Hummel so freut, schreibt es mir in die Kommentaren – ich bin gespannt!
15. Juni 2019 um 13:05
Wir haben aus rein praktischen Gründen (wir haben Hasen, Meerschweinchen und Chinchillas) unseren Garten mit viel Löwenzahn. Dieser wird von uns gehegt und gepflegt wegen der Blätter. Mal abgesehen davon dass man daraus auch prima Salte machen kann. Aber auch Brennesseln sind bei uns gern gesehen. Zusammen mit Hack kann man daraus auch etwas tolles zaubern.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
16. Juni 2019 um 17:57
Lieber Mirko,
das hört sich gut an! Ich stehe ja persönlich total auf Brennnessel-Risotto 🙂 Löwenzahnblätter kommen bei mir meist in den Smoothie – zusammen mit Gänseblümchenblättern, Wegerich und was sonst noch so alles im Vorgarten wächst. Ach ja – jede Menge Giersch.. Aber den empfehle ich wirklich nicht als Gartenkraut. Nur im Topf..
Liebe Grüße und dann morgen einen guten Start in die Woche!
Jeannette
2. Juni 2019 um 22:01
Hm, mag die Hummel evtl. gerne Oregano, bzw. Dost? 🙂
(Bin mir aber nicht ganz sicher…)
15. Juni 2019 um 9:06
Liebe Freddy,
aber ich bin mir sicher und vor allem ist es die Hummel: Ganz genau, es ist Dost 🙂
Viele liebe Grüße!
2. Juni 2019 um 15:06
Oregano ♀️
15. Juni 2019 um 9:13
Liebe Magdalena,
fast, es ist in diesem Fall der Dost. Aber eigentlich sind Dost und Oregano verwandt oder anders gesagt: Der Dost ist der mitteleuropäische Oregano. Der Oregano, den wir als solchen bezeichnen, ist im Mittelmeerraum beheimatet und geschmacksintensiver. Und natürlich wird er auch als Küchenkraut in Richtung intensiver Geschmack gezüchtet.
Beste Grüße,
Jeannette
2. Juni 2019 um 14:42
Na denn Dost.
15. Juni 2019 um 9:06
lieber Wilfried,
Du hast Recht – es ist Dost! 🙂
Herzlichen Dank fürs Mitmachen und viele Grüße,
Jeannette