Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Zärtliche Spitzen: Der Hopfen in der Wildkräuter-Küche

Facebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedintumblrmail

Hopfen kennt jeder – zumindest seine aromatisierende Wirkung im Bier. Aber wer schon mal zarte, junge Hopfentriebe gegessen hat, der weiß

dass der Hopfen noch viel mehr „kann als Bier“ – was ja aber auch schon nicht schlecht ist! 😉 Das typische Bieraroma kommt übrigens von den weiblichen, größeren Blütenzapfen. Sie geben dem Bier auch seine beruhigende Wirkung.

Inhaltsstoffe: Was der Hopfen alles kann

„Hopfen und Malz – Gott erhalts.“ Wenn Gott den Hopfen erhält, so erhält dieser wiederum das Bier. Denn die keimtötenden Eigenschaften der weiblichen Blütenzapfen sorgen für eine längere Haltbarkeit der ‚Gerstenkaltschale‘. Und sie wirken stimmungsaufhellend.

Ihre die beruhigende Wirkung entwickeln sie übrigens auch ohne Alkohol, getrocknet passen sie prima in beruhigende Teemischungen für abends. Aber nicht zu viel von ihnen nehmen, denn sie schmecken doch recht bitter..

Neben beruhigenden und antibakteriellen Stoffen enthält die Wildfpflanze Hopfen auch Phytoöstrogene, also dem weiblichen Sexualhormon ähnliche Stoffe. Die können in den Wechseljahren hilfreich sein und sollen bei den Mädels stimulierend wirken. Anders bei den Jungs: Man sagt dem Hopfen nach, er mindere die männliche Lust..  Also aufgepasst beim Bier 😉

Standorte der Wildpflanze Hopfen

Hopfen wächst gerne da, wo es feucht ist. Zumindest darf das Grundwasser nicht weit weg sein. Ich habe ihn wild bisher in Auwäldern in Flussnähe, also in potentiellen Überschwemmungsgebieten gefunden. Und er braucht etwas zum Ranken, gerne sucht er sich dafür etwa Böschungen oder Sträucher.

 

Hopfentrieb (Copyright: wilderwegesrand.de)

Die rankenden jungen Triebspitzen des Hopfen schmecken köstlich als gekochte Beilage

 

Wildkräuter-Rezepte mit Hopfen

Wilde Hopfentriebe als Gemüse

Ich finde, die jungen, etwas kratzigen Triebspitzen dieser Wildpflanze passen am besten als Beilage zu Spargel. Sie haben einen spargel-spinat-artigen Geschmack und Sauce Hollandaise schmeckt einfach hervorragend zu ihnen. Außerdem müsste man schon ordentlich sammeln, bis man genügend Hopfentriebe als eigene Beilage zusammenhat. Daher nehme ich sie lieber als „wildes Extra auf dem Teller“. Dafür reichen pro Person 8 bis 10 Triebspitzen. Man darf aber wirklich nur die Spitzen nehmen, die älteren rankenden Triebe sind zwar auch elastisch, können aber schnell holzig schmecken.

Die jungen Hopfen-Triebspitzen wäscht man, tupft sie trocken und kocht sie in ausreichend Salzwasser ca 5 bis 10 Minuten bissfest – das war es schon!

Generell passen Hopfentriebe zu allem, zu dem auch grüner Spargel passen würde – etwa als Zutat zu Kartoffelsalat oder als Beilage zu Lachs. Oder als Verzierung zu weißem Spargel, wie im Bild.

 

Spargel, Hopfen und Goldrute (Copyright: wilderwegesrand.de)

Spargel mit Ofengemüse und jungen Trieben vom Hopfen und der Kanadischen Goldrute (im Vordergrund)

 

Aufgesetzter mit Hopfenblüten

Der eignet sich wunderbar als leckerer Digestif. Denn schließlich ist Hopfen ja verdauungs- und schlaffördernd.

Dazu braucht man eine Flasche Korn, 100 Gramm braunen oder Kandis-Zucker (wer es gerne süß mag, nimmt etwas mehr) und etwa 25 Hopfen-Blütenzapfen. Diese gibt man in eine verschraubbare Flasche mit weitem Hals, tut den Zucker dazu und dann den Korn drüber.

4 bis 6 Wochen an einem warmen Ort (Zimmertemperatur) stehen lassen, immer wieder mal schütteln, und ab und an den Deckel aufschrauben, damit Luft entweichen kann. Dann die Hopfenblüten abfiltern und die Flüssigkeit in eine saubere Flasche umfüllen. Diese an einem kühlen Ort aufbewahren.

Prosit!

 

Facebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwittergoogle_plusredditpinterestlinkedintumblrmail

Kommentare sind geschlossen.